Spitz auf Koglerau

„Denn das Gute liegt so nah…“ Dieser Slogan scheint hoch im Kurs. Zwar stimmt der Spruch nicht immer, wenn man ehrlich ist. Hingegen beweist folgende kleine Reise, dass es rund um Linz – drittgrößte Metropole Österreichs – viel Natur zu entdecken gibt. Eine Geschichte über Stadt, Land, Fluss. Und der Berg ist natürlich auch dabei!

Die Idee ist, dass wir mit Freunden aus Ottensheim ein Wandertour machen. Anfangs steht der Prinzensteig am Plan. Nachdem ich von der heutigen hervorragenden Fernsicht – selbst gesehen beim morgendlichen Lauf auf den Bachlberg – berichte, kann ich die Truppe für eine Route in die nördlicheren Hügel begeistern. Rauf in die Koglerau! Hier sollten wir ausreichend Herbstsonne tanken können.

Die Locals Joe und Christa führen uns durch die Variante Bleicherbachtal. Seb und Gabi sind mit ihrem vierbeinigen Freund übers Wochenende zu Gast und mit von der Partie.

Kein Erlebnis, ohne Erlebnisweg mit Schautafeln. Bei 20 Minuten Gehzeit sind lt. Beschreibung satte 45 Minuten Aufenthalt vorgesehen, sofern man sich eingehend mit den Schautafeln auseinandersetzt. Man erfährt unter anderem so manches über den Russischen Stör, über alte Werkzeugschmieden und innovative Kleinkraftwerke. Die Fortbildung lassen wir heute jedoch schleifen und konzentrieren uns mehr auf die einfältige Fortbewegung per Pedes.

Beim Blick retour kann man schon sehen, wie sich das Bergpanorama der Alpen an diesem Sonntag präsentiert. Nach einem verfrühten Wintereinbruch sind fast alle Erhebungen weiß bedeckt. Was einem im Rückspiegel noch auffällt: Wir sind nicht die einzigen, die sich auf den Weg nach Oben machen.

Am Weg werden ein paar Äpfel stibizt und die weidenden Tiere beobachtet. Nach dem Tal ist vor dem Berg.

Der letzte Anstieg auf den Koglerauer Spitz führt durch den Wald und ist nicht gerade flach. Die Anstrengungen lohnen sich, denn der Blick ins Eferdinger Becken begeistert immer wieder. Besonders bei so einem herrlichen Herbstwetter.

Beim Plaudern und Austausch von Neuigkeiten am Gipfel werden Bucheckern geknabbert. Aber Achtung: Fagin, Blausäure und Oxalsäure führen in größeren Mengen möglicherweise zu Bauchschmerzen! Schützen Sie sich und Ihre Mitmenschen. 😉

Via Pöstlingberg nach Urfahr

An einer Weggabelung trennen sich dann unsere Wege. Cosima und ich marschieren weiter Richtung Urfahr, während die Ottensheimer Delegation zurück in Richtung Dürnberg absteigt.

Die Aussicht ein paar Schritte weiter lädt zum Pause machen ein. Wir essen eine Kleinigkeit und genießen den Blick ins Alpenvorland mit dem Hinterteil des Pöstlingbergs im Vordergrund.

Nachdem wir der offiziellen Wegmarkierung folgen, beschreiten wir den Weg zum Pöstlingberg durch ein kleines Tal. Entlang der stark befahrenen Straße würde das erheblich schneller gehen, jedoch ist dieser Weg umso naturnaher und schöner. Wir gehen am „Fort Pöstlingberg“ vorbei und dann entlang der Bergbahn zurück zu unseren Fahrrädern zum Bahnhof in Urfahr.

Kurz vor Ende dieser Tour kann man noch einen Blick in das Museum der historisch bedeutenden Bergbahn werfen. Nicht der Überhammer, aber für Ultra-Ferrophile wahrscheinlich schon auch ein bisschen aufregend.

Cosima und ich lassen die Reise nach einer kurzen Radfahrt zum Heilhamer Park in der Abendsonne ausklingen und denken uns: Sowas sollten wir unbedingt bald wieder machen!

Weglänge: 14.5 km
Dauer: ca. 3 h
Höhenmeter: ca. 500 hm

 

> Ein Routen-Tipp von Stefan Hochhold | Bahn zum Berg