Dießenleitenbach, Schießstättenbach & Höhlmühlbach

Ohne großartig zu planen gehen wir einfach drauf los. Sonne tanken und Frischluft atmen. Ich kenne die Gegend gut von meinen Laufrunden: Es folgt eine Geschichte über eine Wanderung über und entlang von 3 Urfahraner Bacherln. Mit famosen Aussichten, einer kurzen Boule-Partie und Begegnungen mit Tieren. Katz‘, Land, Fluss quasi.

Ich reise mit dem Fahrrad zum Startpunkt der Tour an und treffe mich dort mit Flo. Am namenlosen (?) Platz bei der Stern-Apotheke am Ende der Urfahraner Hauptstraße gehts los. Öffentlich kommt man hierher entweder mit der Straßenbahn bis zur Haltestelle „Biegung“, mit der Bahn bis zum Mühlkreisbahnhof inklusive kurzem Fußmarsch oder direkt mit diversen städtischen Linienbussen.

Am Beginn marschieren wir entlang der Knabenseminarstraße bergauf, dann vorbei am Petrinum und weiter zur neugotischen Kapelle am Bachlbergweg. Kurz vor dem Wirtshaus Lehner überquert man den ersten von drei Bächen: Den Diesenleitenbach. Oder heißt das Gewässer Dießenleitenbach? Über die korrekte Schreibweise bin ich – auch nach eingehender Recherche – noch immer nicht schlüssig geworden. Das S: Manchmal rund, manchmal scharf.

Beim Spielplatz „Am Alten Feldweg“ treffen wir auf Flüsschen Nummer 2 – dem Schießstättenbach – und gehen flussaufwärts entlang. Bei der Überquerung der Pachmayrstraße entdecken wir einen Baum mit Postkarten und diversen Sprüchen. Inspirationen für sinnige Wandverzierung im Wohnzimmer, für den nächsten Eintrag im Freundebuch oder für das nächste Unterarm-Tattoo. 😉 „Gehe Wege, die noch keiner ging, damit du Spuren hinterlässt.“

Via „Waldschenke Exenschläger“ (Beste Speckködel übrigens! Empfehlung; sofern es das geheiligte Infektionsgeschen wieder mal zulassen sollte…) gehts zum nächsten Tal mit Fluss: Der Höllmühlbach (auch Höhlmühlbach). Wir entscheiden uns die Gründbergstraße hinunterzugehen und noch einen Abstecher auf den Gründberg zu machen.

Am Weg zur besagten Anhöhe treffen wir auf eine Siedlung mit stark schwedischem Bezug. Nach der Hochwasserkatastrophe 1954 und großer Wohnungsknappheit in Linz, wurden mit schwedischem Hilfsgeldern mehrere Häuser (die sogenannte Schwedensiedlung) errichtet. Mehr spannende Infos zu dieser schönen Geschichte erfährt man bei Wikipedia oder im LinzWiki.

Weiter gehts entlang der Leonfeldner Straße (nachdem wir den Höllmühlbach erneut überquert haben) in richtung Heilhamer Park, wo wir eine kurze Boule-Runde einlegen. Es ist eine wilde, winterliche Variante – die Flo für sich entscheiden kann. Ich begründe meine Niederlage mit den äußerst schlechten Bodenbedingungen (Untergrund war tief und uneben).

Der Heilhamer Park zählt – mit seiner vielfältigen Vegetation – zu den schönsten Grünanlagen der Stadt. Er wird im Norden vom Schießstättenbach (welcher übrignes auch Harbach genannt wird) und im Süden durch den Dießenleitenbach begrenzt. Im Friedhof Urnenhain kommen beide Gewässer zusammen. Ein paar hundert Meter weiter kommt auch noch der Höllmühlbach dazu. Der Bach wird später zum Sammelgerinne und fließt mehrere Kilometer parallel zur Donau. Die Enmündung in die Donau erfolgt erst beim Wasserkraftwerk Abwinden-Asten.

Zurück beim Ausgangspunkt – dem Kreuzungsbereich beim Jubiläumsbrunnen vor der Sternapotheke. Mit den diversen ÖV-Anbindungen kommt man von hier easy-peasy wieder nach Hause. Ich verabschiede mich von Flo und radle zufrieden heim, während ich mir denke: Hmmmm so eine Tour sollten wir bald wieder machen!

Weglänge: 11 km
Dauer: ca. 3 h
Höhenmeter: ca. 210 hm

 

> Ein Routen-Tipp von Stefan Hochhold | Bahn zum Berg