Kleine und feine Stadtwanderung vom Hauptplatz übers Zaubertal zum „13-er-Turm“.

Mit einigen Entdeckungen am Wegrand: Linzer Schloss, Barbarakapelle, Franz-Josef-Warte, Kalvarienbergkirche, Bärlauch, Vogelfutter-Jausenstation, erste Frühlingsboten.

Wir starten am Linzer Hauptplatz: Öffentlich erreichbar mit sämtlichen Straßenbahnlinien, die die Stahlstadt zu bieten hat. Über die Hofgasse gehts durch die Altstadt – straight away – hinauf zum Schloss.

Teilweise entlang des neu beschilderten Wanderweg 1 gehts weiter Richtung Freinberg. Ein Abstecher zur Aussichtsplattform westlich des Schlosses zahlt sich meiner Meinung nach immer aus. Stets beeindruckend: Das phänomenale Panorama auf Alturfahr mit Donaustrand, der Pöstlingberg, die Donau und vieles mehr. Aber am außergewöhnlichsten ist der Blick flußaufwärts: Hier kommt die Schönheit des Donautals besonders gut zur Geltung. Man kann hier die Donauschleifen bis nach Puchenau sehen.

Aktuell wird hier gerade eifrig an einer neuen Stadtautobahn gebaut. Ein Mega-Projekt mit Hängebrücke und Tunnel. Jedes mal, wenn ich mir die Baustelle zu Gemüte führe, kann ich nur den Kopf schütteln und sodann verlegen lachen, wenn ich mir die Versprechen der Entscheidungsträger in Erinnerung rufe: Entlastung für die Menschen, weniger Stau, weniger Schadstoffbelastung, etc. – Wers glauben mag, der möge daran glauben. 🙂

Anyway. Der Park am Freinberg wird wohl erhalten bleiben. Wir marschieren vorbei an der Barbarakapelle (mit Turm, Kerzerl, Kreuz und Haubitzengranate!). Dann die Franz-Josef-Warte. Zur Ehrung des 40-Jahr-Jubiläums der Regentschaft von Kaiser Franz Josef wurde 1888 vom Verschönerungsverein Linz dieser Aussichtsturm erbaut. Besteigung? Empfehlung!

Gleich nach dem Turm steigen wir hinab Richtung Zaubertal. Ein schmaler Pfad führt recht Steil (Vorsicht; besonders bei feuchten Bedingungen) hinunter zur Kalvarienbergkirche St. Margarethen. Irgendwo dazwischen stoßen wir auf Bärlauch, den wir uns nicht entgehen lassen können.

Der Friedhof neben der kleinen Kirche ist mir bisher noch nie so aufgefallen. Nach einem kurzen Inne-Halten spazieren wir entlang des Baches bergauf zur Lärchenauerstraße, der wir eine Zeit lang entlang gehen. Ein schmaler Durchgang führt dann von der Seilhuemerstraße zum Haiböckweg, wo wir beim ehemaligen Standort von Turm 14 (Hildegard) Rast machen.

Im Gegensatz zur Hildegard ist nächste Bauwerk der ehemaligen maximilianischen Turmlinie sehr gut erhalten: Der 13-er-Turm Genoveva: Unser heutiges, kurzfristig festgelegtes, Tagesziel.

Von da an gehts entlang von Wälder und über Felder zur Sonnenpromenade. An den städtischen Obstgärten und der Linzer Baumschule vorbei, kann man noch einen Abstecher zur Stupa machen. Bei Berührung oder Betrachtung des Objekts sollen Frieden, Glück, Freiheit und Harmonie für alle Lebewesen vermehrt werden. 

Wer jetzt empfindet an diesem Tag genug für das Welt- und Seelenheil getan zu haben, kann beim Minigolf-Platz direkt über die Kapuzinerstraße schnell in die Stadt zurückkehren. Fisch und ich gehen jedoch übers Aloisianum bzw. die Freinberger Straße bis zum Morgentau-Garten und lassen uns über den Fritz-Lach-Weg und die Mariahilfgasse sonnengetränkt hinunter in die Innenstadt fallen.

Am Ziel angekommen: Der barocke Linzer Hauptplatz. Einer der größten Saalplätze (das heißt vollständig umbaut) Europas, wie immer wieder erwähnt wird. Da bleibt auch genug Platz für den täglichen Pendelverkehrsstrom. Zumindest so lange, bis der Westring (Auto, Tunnel, Brücke; siehe Text oben) fertiggestellt ist. Und die Osttangente! Dann aber kann man den Hauptplatz autofrei machen, versprochen!

Weglänge: 10 km
Dauer: ca. 3 h
Höhenmeter: ca. 300 hm

 

> Ein Routen-Tipp von Stefan Hochhold | Bahn zum Berg.