Anleitung zur Verwendung eines Schrittzählers

Autorin: Susanne Mayrhofer MSc., Physiotherapeutin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen

Bereits eine geringfügige Steigerung der Bewegung im Alltag, etwa durch flottes Gehen, erhöht die Lebensqualität und senkt das Risiko für eine ganze Reihe von Erkrankungen (Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfall, Diabetes, Demenz, Darmkrebs, usw.). Zum Beispiel können 1000 Schritte nach dem Essen den Blutzuckerspiegel senken. Dennoch bewegen sich zu viele Menschen in ihrem Alltag zu wenig oder fast gar nicht, weil ihnen für Sport die Zeit und Energie fehlen.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die einen Schrittzähler verwenden, ihre körperliche Aktivität wesentlich steigern können. Am besten funktioniert das, wenn man sich Ziele setzt und ein Schritt-Tagebuch führt, um Fortschritte verfolgen zu können.

ZIELWERTE:

Wie viele Schritte sollen es sein?

Für alle, denen das Gehen schwer fällt, gilt:
Jeder einzelne zusätzliche Schritt zählt, denn bereits jede kleinste Steigerung an Aktivität bringt gesundheitliche Vorteile.

Für gesunde Erwachsene, die „gut zu Fuß“ sind, gilt:
Als Ziel sind 7.000 – 10.000 Schritte pro Tag anzustreben. Das kannst du zum Beispiel erreichen, indem du täglich 30 Minuten mit flotterem Schritt gehst, sodass dir etwas warm wird, du aber noch immer genug Luft hast, um sich während des Gehens gut unterhalten zu können. Die 30 Minuten können auch in mehrere kürzere Abschnitte unterteilt werden. Das ergibt schon mal bis zu 4.000 Schritte. Hinzu kommt die tägliche Alltagsaktivität, die ebenfalls günstig wirkt, z. B. die Schritte beim Einkaufen, auf dem Weg zur und bei der Arbeit, in Haus und Garten.

So verwendest du den Schrittzähler:

Trage den Schrittzähler vom Aufstehen bis zum Schlafengehen und notiere dir am Ende des Tages deine Schrittanzahl. Wir empfehlen, erst mal ein paar Tage die gegangenen Schritte zu messen, sich auf dieser Basis erreichbare Ziele zu setzen und diese nach und nach zu steigern. z.B. alle 2 Wochen um ca. 20 % mehr, d.h. von 3000 auf ca. 3600 Schritte, usw.

Mittlerweile gibt es viele Schrittzähler-Apps für Smartphones, teilweise kostenlos zum Download. Oder auch mechanische „Geräte“. Deren Messgenauigkeit kannst du ganz einfach testen: Stell den Schrittzähler auf „0“. Gehe 20 Schritte in deiner üblichen Geschwindigkeit: zeigt die Anzeige 18-22 Schritte an, so gilt dies als passabler Messwert. Weicht die Anzeige davon ab, ändere die Plazierung des Schrittzählers und wiederhole den Test. Nicht alle Schrittzähler bringen genaue Ergebnisse, unter anderem ist das abhängig von der Gehgeschwindigkeit.

Schritt-Tagebuch

Unter dem Suchbegriff „Schritt-Tagebuch“ findest du online schon zahlreiche Vordrucke zum Herunterladen. Auch wir stellen dir hier gerne eine Vorlage zur Verfügung, denn zur Förderung des Zu-Fuß-Gehens kann es unserer Ansicht nach nicht zu viel Unterstützung geben laughing

Schritt-Tagebuch von Linz zu Fuß

Los geht’s!

Zur Autorin:

 

Das Thema Gehen ist Susanne Mayrhofer ein großes Anliegen. Als Physiotherapeutin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen beschäftigt sie sich intensiv mit den Folgen körperlicher Inaktivität und lehrt dies u.a. auch an der Fachhochschule Linz und bei einem Masterstudienlehrgang der MeduniGraz.

Wir freuen uns sehr darüber, dass sie ihr umfangreiches Wissen zu den positiven Effekten des Gehens auf die Gesundheit in ihr freiwilliges Engagement bei Linz zu Fuß einbringt. Zusätzlich zu den fundierten Beiträgen auf unserem Blog beteiligt sie sich als Mitglied der Steuerungsgruppe an der kontinuierlichen Projektweiterentwicklung.

Porträtbild von Susanne Mayrhofer. Fotocredit: Ulli Engleder

Foto: Ulli Engleder

Titelbild von Jake Hills auf Unsplash