Am 5. September startet das neue Schuljahr (Anm.: am 12. September in Oberösterreich). Neben Lesen, Schreiben und Rechnen steht noch ein Thema auf dem Stundenplan der Kinder – und dem vieler Eltern: Der Schulweg. Mit dem Fahrrad, den Öffis, dem Auto oder doch am besten zu Fuß? Wie bringe ich mein Kind zur Schule und wer holt es wieder ab? Wie kommt mein Kind sicher in der Schule an? Ab wann kann das Kind den Schulweg alleine meistern? Viele Erziehungsberechtigte stellen sich in diesen Tagen Fragen rund um das Thema Schulweg.

Das beste Rezept für einen sicheren Weg zur Schule ist, so oft wie möglich gemeinsam mit den eigenen Kindern zu Fuß unterwegs zu sein.

Petra Jens, Beauftragte für Fußgänger:innen (Wien) weiß: „Sicherheit erlangen Kinder, wenn sie möglichst oft zu Fuß unterwegs sind – anfangs in Begleitung, später alleine. Nur so können sie lernen, sich im Straßenraum richtig zu verhalten.“

Wenn man Kinder fragt, bekommt man auf die Frage, wie sie gerne zur Schule kommen wollen, oft die Antwort mit dem Roller, dem Rad oder zu Fuß. „Weil es Spaß macht!“ „Weil man schneller ist!“ Man kann Abkürzungen nehmen, tratschen und es ist gut für die Umwelt.

Der Schulweg macht schlau und steigert das Selbstvertrauen

Fachleute geben den Kindern recht und raten zu einem „aktiven“ Schulweg. Also einem Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad. Sowohl Körper als auch Geist profitieren von der täglichen Bewegung.

Dr. Katharina Turecek, Medizinerin und Kognitionswissenschafterin erklärt: „Damit unser Gehirn fit und gesund bleibt, braucht es sowohl körperliche als auch geistige Aktivität. Bewegung hat sowohl kurz- als auch langfristige Auswirkungen auf das Gehirn. Unmittelbare Effekte des aktiven Schulwegs sind eine erhöhte Aufnahmebereitschaft und Konzentrationsfähigkeit. Kinder, die zu Fuß in die Schule gehen, starten aktiviert und aufmerksam in den Schultag. Langfristig profitieren Kinder, die den Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen, von einer erhöhten körperlichen und geistigen Fitness. Bewegung stärkt Lernfähigkeit und Gedächtnis und das wirkt sich positiv auf die Schulleistung aus.“

Auch zu mehr Selbstvertrauen trägt ein alleine gemeisterter Schulweg bei. “Erfolgserlebnisse steigern das Selbstvertrauen des Kindes und heben sein Selbstwertgefühl. Das wirkt sich auf das gesamte spätere Leben aus”, sagt ÖAMTC- Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.

Ein Beitrag von Kathrin Ivancsits, Mobilitätsagentur Wien.
Foto: Mobilitätsagentur Wien/Ian Ehm